Pioniere des Wandels

Helmut Braun

Mobilitätspionier

Helmut Braun erliegt seit seiner Jugend der Faszination „Fahrrad“. So einfach und preiswert das Fahrrad ist, so viele Möglichkeiten hat es ihm eröffnet. Wenn es möglich ist, benutzt er statt des Autos das Fahrrad, um von A nach B zukommen. Und das ist erstaunlich oft möglich!

Während er sich beruflich mit den neusten Fahrrad- Innovationen beschäftigt, tüftelt er in seiner Freizeit an praktischem Fahrradzubehör, Verkleidungen und Liegerädern. Zudem setzt er sich politisch für das Fahrrad ein, so dass es auf der Straße wieder eine größere Bedeutung bekommt. 

 

 

 

 

 

 

Herr Braun, was macht Sie zum Pionier im Dachauer Land?

Eigentlich sehe ich mich nicht als Pionier, da das Fahrrad wesentlich älter ist als das Auto. Daher ist es eigenartig, Radfahren mit Pioniergeist in Zusammenhang zu bringen. Aber das Auto hat das Fahrrad im Bereich der Alltagsmobilität verdrängt, und zwar nicht nur auf der Straße, sondern auch in unseren Köpfen.

Ich versuche nicht nur möglichst viele Alltagskilometer mit dem Fahrrad zurückzulegen, sondern auch das Fahrrad und das Zubehör für den Alltag selbst zu optimieren. Entweder werden die Fahrräder und Teile gekauft oder, wenn etwas nicht auf dem Markt verfügbar ist, selbst von mir gebaut. Mein derzeitiges Lieblingsrad ist wieder ein Gekauftes, das ich mit selbstgebauter Wetterverkleidung ausgestattet habe. Ein für den Alltag optimiertes Fahrrad bedeutet für mich, dass ein Regenschutz und Windschutz vorhanden sind, und die Möglichkeiten bestehen, Gepäck trocken und sicher zu transportieren. Dabei dürfen keine Nachteile entstehen. So muss trockenes Radfahren im Regen möglich sein, ohne dass man sich am Ziel aus nasser und schweißtreibender Regenkleidung schält, oder dass ein Poncho im Wind flattert, der die Fahrt behindert und verlangsamt. Im Winter muss kalter Fahrtwind von den Händen und Füssen abgehalten werden. Auch das berühmte Biertragerl muss so einfach transportiert werden können, wie im Auto: Deckel auf – Tragerl rein - Deckel zu. 

Dass die klassischen Fahrradprobleme wie weher Hintern, Nacken- und Handgelenksschmerzen auch bei untrainierten Radfahrern nicht auftreten dürfen, versteht sich von selbst. Und auch dem Feind Nummer eins – nein nicht das Auto – sondern dem Gegenwind muss durch eine kleine Silhouette ein Schnippchen geschlagen werden. 

 

 

Was hat Sie zum Handeln motiviert?

Radfahren ist ca. 4- bis 5-mal effektiver als zu Fuß gehen! Während man mit 4 km/h gemütlich schlendert, ist man bei selbem Kraftaufwand mit dem Fahrrad mit 16 bis 20 km/h unterwegs. Mit demselben Energieaufwand wie für flottes Gehen (5 km/h; ca. 130 W), erreicht man auf dem Fahrrad ca. 21 bis 25 km/h. Also, mit derselben Energie ist der Radfahrer 4- bis 5-mal schneller als ein Fußgänger. Selbst ein modernes E-Auto benötigt im Alltag mindestens eine durchschnittliche Leistung von 13.000 W, also 100-mal so viel Energie. Aber trotzdem ist man im Alltag nicht mal doppelt so schnell.

Wenn man das mal ehrlich betrachtet, so müsste man die Stunden zur Autofahrzeit hinzurechnen, die man arbeitet, um die 300 bis 500 €, die ein Auto monatlich kostet, zu verdienen. Sollte es so sein, dass man durch das Auto Zeit spart, dann ist es jedenfalls nicht mehr viel.

 

 

Was geben Sie den Menschen aus dem Dachauer Land mit?

Nirgendwo ist im Alltag die Energieverschwendung größer und sinnloser, als wenn das eigene Körpergewicht (oft auch noch mehr als einem lieb ist) mit einer 1,5 Tonnen schweren Maschine 5km weit bewegt wird. Oder positiv ausgedrückt: Nirgendwo ist im Alltag die Energieeinsparung einfacher und günstiger zu haben, als durch den Umstieg vom Auto aufs Fahrrad.

 

 

Meine Vision: Im Jahr 2030 ist das Dachauer Land für mich eine Region in der…

… das Auto in der Garage bleibt. Nicht immer, aber immer öfter!

 

 

    

Wir danken Helmut Braun für sein vorausschauendes Handeln und seine Vision!

 

 

Kontakt

Helmut Braun

E-Mail: i-h-braun@t-online.de